"Deine Grenze - Deine Entscheidung" - Ein Film über persönliche Grenzen

Für den einen ist es eine Umarmung, für die andere ein unangebrachter Spruch - Die Jugend des Deutschen Alpenvereins hat einen Film zur Prävention vor Grenzüberschreitungen gemacht.

Um die Themen Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt niederschwellig in der Jugend- und Sektionsarbeit anzusprechen, gibt es jetzt den Film „Deine Grenze – Deine Entscheidung“ der JDAV. Der Moderator Tobias Krell (bekannt als „Checker-Tobi“ in der ARD) führt einfach und leicht verständlich durch das Thema und zeigt Anlaufstellen in JDAV und DAV sowie externe Beratungsstellen auf. Insbesondere Kinder und Jugendliche, die in Vereinen aktiv sind, bedürfen eines besonderen Schutzes. Das Wohl dieser Kinder und Jugendlichen zu schützen und ihre geistige und seelische Entwicklung zu fördern, muss oberstes Ziel der Vereinsaktivitäten sein.

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Hintergrund:

Was ist sexualisierte Gewalt ?

Sexualisierte Gewalt ist jede absichtliche sexuelle Handlung, egal ob körperlich oder verbal, die gegen den Willen der betroffenen Person vorgenommen wird. Eine besondere Machtposition, wie sie z.B. zwischen Leitenden und Teilnehmenden einer Gruppe oder zwischen Erwachsenen und Kindern besteht, bietet ein erhöhtes Gefährdungspotential. Sexualisierte Gewalt kann aber auch unter Gruppenmitgliedern ausgeübt werden. In der Gruppen- und Kursarbeit können auch unbeabsichtigte Grenzverletzungen vorkommen. Es kann schnell passieren, seinem Gegenüber beispielsweise durch eine Berührung oder einen blöden Spruch, „zu nahe“ zu kommen – zumal Grenzen individuell und unterschiedlich sind. Solche unabsichtlichen Grenzverletzungen lassen sich durch Achtsamkeit und Einfühlungsvermögen vermeiden oder erkennen und durch eine Entschuldigung korrigieren.

Prävention sexualisierter Gewalt

Prävention sexualisierter Gewalt (PsG) beinhaltet die Information, Sensibilisierung, Schulung, Qualifizierung und Beratung aller Akteure *innen, die mit der Betreuung, Ausbildung und Führung von Kindern und Jugendlichen im Deutschen Alpenverein beauftragt sind. DAV und JDAV haben eine Konzeption erarbeitet, die nun schrittweise auf allen Ebenen der Vereinsarbeit umgesetzt werden soll. 
Generelles Ziel ist es, einen offenen Umgang mit diesem Thema zu erreichen. Die Etablierung einer Kultur der Aufmerksamkeit und des Hinschauens soll potentielle Täter*innen abschrecken. Gleichzeitig muss es aber vermieden werden, eine Atmosphäre des Misstrauens und der Verdächtigung zu schaffen. Daher ist es entscheidend, dass sich die Jugend-, Familien-, Fachübungs- leiter*innen sowie Trainer*innen mit dem Thema auseinander setzten und sensibilisiert werden.

Was machen JDAV und DAV?

Seit dem Jahr 2009 ist das Thema PsG ein fester Ausbildungsinhalt der Grundausbildung für Jugend- und Familiengruppen- leiter*innen.
2012 bis 2015 haben DAV und JDAV eine Projektgruppe eingesetzt, die sich umfassend mit der Thematik beschäftigte.
Um das Thema auch fortlaufend zu etablieren finden regelmäßige Treffen der PsG-Fallberatungs-/Abreitsgruppe statt, welche sich mit Fragen rund um das Thema beschäftigt.